Verfeinerung der Schenkelhilfen

Sporen & Sporenriemen

Mit Sporen verfeinerst oder verstärkst du deine Schenkelhilfen. Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Arten und den passenden Sporenriemen mit Lack und Glitzer, oder ganz klassisch aus Leder oder Nylon.

Wozu werden Sporen benötigt?

Reitsporen dienen in erster Linie zur Verfeinerung der Hilfengebung in höheren Lektionen in allen Disziplinen im Reitsport. Berührst du den Bauch deines Pferdes mit den Sporen, spannt es durch einen Reflex die Bauchmuskeln an.

  • einseitig genutzt soll das Pferd dadurch mit dem Hinterbein weiter nach vorne durchtreten
  • beidseitig eingesetzt soll das Pferd im Idealfall den gesamten Bauch verkürzen und so den Rücken aufwölben
  • Sporen werden nicht dazu eingesetzt, das Pferd dauerhaft vorwärts zu treiben
  • Sporen gehören nur an ein ruhiges Reiterbein

Die Arten von Reitsporen

Die vier am häufigsten angebotenen Sporenarten sind mit Dorn, Rädchen, Ballrad oder Knopf. Fast alle Reitsporen bestehen aus rostfreiem Edelstahl. Hier zeigen wir die Unterschiede auf:

Dornsporen

  • die am häufigsten genutzte Variante
  • Dorn am hinteren Bereich wird am häufigsten mit Längen zwischen 15 mm und 35 mm angeboten
  • Dorn kann abgeschrägt oder abgerundet sein

Knopfsporen oder Kugelsporen

  • haben am Ende des Dorns eine unbewegliche Kugel angebracht

Rädchensporen

  • haben am Ende ein bewegliches, drehendes Rad angebracht
  • bei Sonnenradsporen befinden sich außerdem Zacken am Rädchen
  • müssen regelmäßig auf Beweglichkeit des Rades überprüft werden

Ballrad-Sporen

  • sind in horizontaler und vertikaler Variante erhältlich
  • verfügen über ein frei bewegliches Bällchen in einer festen Aufhängung
  • müssen regelmäßig auf Beweglichkeit des Balls überprüft werden

Sind Rädchensporen schärfer als Dornsporen?

Hier scheiden sich die Geister, wie bei fast jeder Frage um die Schärfe eines Ausrüstungsstückes. Die Antwort ist: NEIN! Denn der Sporen ist immer nur so scharf, wie der Reiter ihn einsetzt. Bei Rädchen-Sporen gilt, je größer und stumpfer die Zacken sind, desto harmloser sind sie.

Radsporen gleiten im Gegensatz zu Dornsporen leichter am Pferdebauch ab. Dabei ist zu beachten, ob das Rad waagerecht oder hochkant am Sporen angebracht ist. Durch die Auf- und Abwärtsbewegung der Ferse eignet sich der klassische Radsporen mit vertikaler Anbringung besonders gut um am Bauch abzugleiten.

Mit einem Dornsporen bringt man dagegen gezielten Druck auf einen kleinen Punkt, gleitet aber nicht so leicht ab. Da alle Sporen der Verfeinerung dienen ist eine vorsichtige Handhabung angebracht. Unsachgemäße Verstärkung, wie das ständige klopfen mit dem Reitsporen führt zum Abstumpfen des Pferdes.

Welche Länge muss der Sporen haben?

Ist dein Bein sehr lang, solltest du auch einen längeren Dorn oder Schwanenhalssporen nutzen. Damit verhinderst du, dass dein Bein unruhig wird oder du den Absatz hochziehst, um den Sporen einzusetzen.

Ist dein Pferd sensibel, eignen sich sehr kurze Dornsporen oder Knopfsporen. Diese kannst du sehr gezielt mit kleinen, sanften Impulsen einsetzen. Egal welche Länge du bei deinem Pferd einsetzt - auch hier gilt wieder der Grundsatz "So viel wie nötig, so wenig wie möglich!"