Grundausstattung für Pferde mit Checkliste
Ausrüstung

Grundausstattung für Pferde

Du hast ein Pferd gekauft? Dann erst einmal herzlichen Glückwunsch! Der Kauf eines eigenen Pferdes ist ein großer Schritt und mit dem Kauf sind viele Details verbunden. Wenn dein Pferd noch keine Grundausstattung vom möglichen Vorbesitzer mitbringt, dann musst du einige Dinge anschaffen. Direkt zur Checkliste Grundausstattung für Pferde.

Der größte finanzielle Posten ist in der Regel das Pferd an sich. Doch auch die Kosten für die Erstausstattung sollten im Voraus mit bedacht werden. Wenn du alles neu anschaffen willst oder musst, kannst du noch mal mit 1000 € oder mehr rechnen, je nachdem für welchen Sattel du dich entscheidest. Aber fangen wir mit den „kleinen“ Dingen an.

Der Putzkasten gehört zur Grundausstattung für Pferde

Putzboxen von Imperial Riding zum Verstauen deines Putzzeugs
Putzbox von Imperial Riding

Natürlich kannst du dein Pferd nicht reiten, wenn es schmutzig ist. Außerdem ist die Fellpflege eine Möglichkeit die Bindung zu deinem Pferd zu stärken. Zusätzlich hast du beim Putzen auch gleich die Möglichkeit nach eventuellen Kratzern oder anderen Verletzungen zu schauen. Im Fellwechsel ist dein Pferd dir auch dankbar, wenn du ihm hilfst die juckenden Haare loszuwerden. Dafür eignet sich übrigens die Fellwechselhilfe von Fellschön besonders gut.

Welche Ausrüstung gehört also in den Putzkasten?

  • Putzbox oder Putztasche um die Bürsten aufzubewahren
  • Plastik- oder Gummistriegel. Ein Gummistriegel hat den Vorteil, dass du damit auch Dreckkrusten an den Beinen gut weg bekommst
  • Kardätsche um das Fell wieder zu glätten und Schmutz aufzunehmen, zum Beispiel von HAAS Bürstenmanufaktur
  • Wurzelbürste zum Entfernen von groben Verschmutzungen
  • Schweif- und Mähnenbürste zum Entwirren. Beim Schweif solltest du vorher ein Pflegeprodukt nutzen, um nicht unnötig Schweifhaare herauszuziehen.
  • Hufkratzer zur Beseitigung von Dreck und Steinchen
  • Hufpinsel für Pflegeprodukte wie Huföl oder Balsam

Das ist natürlich nur das absolut notwendige Putzzeug. Schwämme, Waschhandschuhe, Schweißmesser und feuchte Babytücher finden sich auch in den meisten Putzkästen. Hier findest du unser ganzes Putzzeug Sortiment.

Pflegeprodukte sind in der Grundausstattung für Pferde ebenfalls nötig

Reinigung und Pflege für Leder
Lederpflege gehört ebenso wie Fellpflege zur Grundausstattung

Im Reitsportgeschäft werden viele Pflegeprodukte angeboten. Wirklich wichtig in der Erstausstattung sind erst einmal nur Pflegeprodukte für die Hufe, wie Huföl oder Balsam. Die Pflege der Hufe ist ein sehr wichtiges Thema. Gerade, wenn dein Pferd zu trockenen Hufen neigt, oder sie schnell weich werden, solltest du mit dem passenden Produkt dagegen arbeiten. Natürlich muss ein Hufschmied regelmäßig beide Augen auf die Hufe deines Pferdes werfen 😉

Zusätzlich zur Hufpflege wirst du im Sommer bestimmt Insektenschutzsprays oder -gel brauchen. Mücken, Stallfliegen und Bremsen werden euch jagen. Besonders, wenn ein Getreidefeld direkt in der Nähe ist. Um euch vor Bissen und Stichen zu schützen, kannst du Insektenschutzsprays nutzen. Wir bei lepona.de benutzen fast alle das Fliegenspray Extra Strength von Car & Day & Martin. Aber bei Fliegensprays gehen die Meinung weit auseinander. Einige Reiter finden den Leovet Power Phaser oder den Effol Bremsen Blocker besser.

Um das Fell deines Pferdes zu pflegen oder es zu waschen, gibt es auch zahlreiche Produkte. Gerade, wenn du den Schweif bürsten möchtest, empfiehlt es sich vorher ein Schweifspray zu nutzen. Dann gleitet die Bürste einfacher durch, das Haar wird gepflegt und du zupfst nicht unnötig Haare raus. Es gibt auch spezielle Produkte für Schimmel, die helfen sollen Gras- und Mistflecken zu entfernen. Für dunkle Pferde gibt es Color Enhancing Shampoos, welche die Farbe noch mehr glänzen lassen. In der Kategorie Fellpflege findest du alle hilfreichen Produkte.

Woran du auch denken solltest sind Lederpflege und Reinigung. Die Ausrüstung sollte in regelmäßigen Abständen von Schweiß, Fett und Schmutz gereinigt werden. Anschließend pflegst du das Leder mit einem Lederöl- oder fett, damit es geschmeidig bleibt. Es gibt auch Produkte, wie das Leovet Leder Ruck-Zuck oder die Effax Leder Combi, die gleich beides in einem sind.

Die Stallapotheke ist unverzichtbar

Produkte für die Stallapotheke
Desinfektionsmittel und Silbersalbe gehören auf jeden Fall zur Stallapotheke

Wo große Kräfte walten, kommt es auch mal zu Schrammen und Kratzern. Pferde klären die Rangordnung nicht ganz so zimperlich. Daher kann es vorkommen, dass du kleine Wunden verarzten musst. Du solltest immer Wundsalbe, Desinfektionsspray und Silber- oder Blauspray, Bandagen und saubere Mullbinden da haben. Auch Kühlgel gegen Stiche oder Bisse solltest du dir in den Sattelschrank stellen. Cold Pack oder Celsius Gel hilft bei angeschwollenen Sehnen. Vorher solltest du das Bein aber mit Wasser kühlen. Auch ein Thermometer sollte in keiner Stallapotheke fehlen. Der Temperatur Normalwert bei Pferden liegt zwischen 37,0 und 38,0 °C. Bei Jungpferden darf sie ein Grad Celsius höher sein. Wenn dein Pferd stark lahmt, sehr blutet oder du dich der Verletzung nicht gewachsen siehst, solltest du auf jeden Fall deinen Tierarzt anrufen. Der kann dir auch häufig über das Telefon schon ein paar Ratschläge geben.

Halfter und Strick dürfen nicht fehlen

Halfter und Strick
Halfter und Strick brauchst du mindestens einmal, besser mehrmals

Mindestens ein Halfter mit Strick ist notwendig um dein Pferd zu führen. Besser ist es, wenn du noch Ersatz hast, falls dein Pferd das Halfter auf der Weide verliert oder der Strick im Stall Füße bekommen hat. Das passiert in eingeschworenen Stallgemeinschaften gerne mal und der Strick taucht irgendwann einfach vor deiner Box wieder auf.

Halfter gibt es sowohl in Leder, Nylon oder auch mit Kunstfell. Zudem gibt es Halfter für unterschiedliche Anwendungen, wobei du eigentlich dennoch jedes Halfter für alles nutzen kannst. Doch die einzelnen Typen bieten einige Vorteile:

  • Weidehalfter sind meist aus reißfestem Nylon und eher schlicht. Sie kosten meist relativ wenig. Wenn dein Pferd sein Halfter auf der Weide trägt, suche dir kräftige Farben aus. Diese findest du im Notfall auf der großen Wiese wieder, wenn dein Pferd das Halfter mal verloren haben sollte.
  • Fohlenhalfter sind Halfter in sehr kleinen Größen, noch kleiner sogar als P (Pony).
  • Stallhalfter sind eigentlich auch nur Weidehalfter. Viele Reiter haben aber ein Halfter für „gut“, also ein besonders schönes Halfter mit Lammfell, Faux Fur, mit Glitzer oder aus Leder. Dieses Halfter wird dann auch genommen, wenn das Pferd transportiert wird.
  • GoLeyGo Halfter sind ausgestattet mit dem GoLeyGo Adapterpin, welches zum GoLeyGo Strick passt. Dies ist ein magnetisches Schließsystem, welches auch aus dem Hundebereich bekannt ist. Der Strick „schnackt“ durch den Magnetismus an das Halfter an und wird wieder gelöst, indem man den Verschlussring nach unten zieht.
  • Knotenhalfter für die Bodenarbeit gibt es in vielen Farben. Das Knotenhalfter soll die Verständigung zwischen dir und deinem Pferd bei der Bodenarbeit unterstützen. BINDE DEIN PFERD NIEMALS AM KNOTENHALFTER AN!

Für den Anfang reicht jedenfalls ein oder zwei einfache Nylonhalfter in der passenden Größe (W, WB/Full, X-Full, VB/COB, Pony oder Fohlen) mit passendem Strick. Der Strick kann entweder einen Panikhaken oder einen Karabiner als Verschluss haben. Beide Verschlussarten haben Soll-Bruchstellen, die brechen, damit sich das Pferd nicht aufhängen kann.

Ein gut angepasster Sattel gehört zur Grundausstattung für Pferde

Schockemöhle Sports Kurzgurt Pandora Pro
Schockemöhle Sattelgurte

Der Sattel wird wohl das teuerste Equipment, welches du anschaffen wirst. Je nachdem, für welche Art Sattel du dich entscheidest, kannst du zwischen 500 und mehreren Tausend Euro ausgeben. Im Schnitt kostet ein neuer Dressur- oder Springsattel rund 1500 bis 2500 €. Baumlose Sättel, Lammfellsättel oder Bareback Pads sind deutlich günstiger, eignen sich aber nicht für jede Pferd-Reiter Kombination. Lasse dich bei einem Sattler bezüglich der verschiedenen Arten und Modelle beraten, damit der Sattel zu deinem Pferd und zu dir passt. Natürlich kannst du auch einen gebrauchten Sattel kaufen, doch auch der sollte von der Grundform passen und muss durch einen Sattler angepasst werden.

Kleinere Missstände in der Passform können mit Lammfell- oder Gelpads ausgeglichen werden. Diese Korrekturpads eignen sich zum Beispiel für Pferde im Trainingsaufbau, gehören aber nicht unbedingt zur Grundausstattung für Pferde. Wenn dein Pferd zum Beispiel einen wenig ausgeprägten Trapezmuskel hat, kannst du ein vorne erhöhtes Gelpad nutzen, bis dieser Muskel aufgebaut ist. Gleiches gilt für hinten erhöhte Pads bei fehlender Rückenmuskulatur.

Einige Reiter nutzen auch Lammfellpads, wenn eigentlich keine muskuläre Notwenigkeit besteht. Lammfell- und Gelpads federn Stöße durch den Reiter ab und schonen somit den Rücken des Pferdes. Planst du ein solches Pad zum Schutz zu nutzen, besprich dies ebenfalls mit deinem Sattler. Denn dieser muss das Pad dann bei der Anpassung berücksichtigen, damit die Kammer des Sattels nicht zu eng wird.

Den Sattelgurt solltest du übrigens auch nicht vergessen! Ganz unten auf der Seite in unserem Shop findest du übrigens eine Erklärung zu den verschiedenen Formen und welche am besten zur Körperform deines Pferdes passt.

Trensenzaum und Gebiss

Trensen und gebisslos reiten
Ohne Trense kommst du beim Reiten nicht weit – es sei denn du bist gebisslos unterwegs

Neben dem Sattel ist der Trensenzaum ein weiterer wichtiger Lederartikel, den du zum Reiten benötigst und der zur Grundausstattung für Pferde gehört. Meist kann dir der Verkäufer schon einen Hinweis geben, mit welcher Art Zaum dein Pferd bisher geritten worden ist. Vielleicht möchtest du aber auch eine andere Variante wählen.

Um dir einen groben Überblick zu verschaffen, sind hier die gängigen Zaumvarianten:

  • Bei der Hannoverschen Trense liegt der Nasenriemen eher tief auf der Pferdenase und wird unterhalb des Gebisses verschnallt. Es wurde für Pferde entwickelt, die Zügelhilfen ausweichen wollen, indem sie den Unterkiefer seitwärts wegdrücken. Achte darauf den Nasenriemen hoch genug zu verschnallen, damit er noch auf dem stabilen Teil des Nasenbeines zu liegen kommt. Allerdings muss er auch tief genug verschnallt sein, damit er das Gebiss nicht in die Maulwinkel drückt. Durch die tiefe Verschnallung spricht man hier von einer etwas schärferen Variante des Trensenzaumes.
  • Die Englisch-kombinierte Trense ist wohl die gängigste. Du erkennst sie am Sperriemen. Das englische Reithalfter, welches bei Kandarenzäumen zum Einsatz kommt, wurde bei dieser Variante mit dem hannoverschen Reithalfter kombiniert. Der Nasenriemen liegt dabei zwei Finger breit unter dem Jochbein, der Sperriemen unterhalb des Gebisses.
  • Das schwedisch-kombinierte Reithalfter ist dem englisch-kombiniertem sehr ähnlich. Allerdings ist es im Bereich des Nasenriemens häufig besser gepolstert und verfügt über eine Umlenkrolle am Nasenriemen. Die Folge ist, dass der Druck der Schnalle nicht punktuell, sondern über den Nasenriemen ausgeübt wird. Andererseits verleitet schwedisch kombiniert durch die Umlenkrolle dazu, zu eng zu verschnallen.
  • Das mexikanische Reithalfter sieht man häufig im Springsport, das es dem Pferd viel Atemfreiheit ermöglicht. Es zeichnet sich durch die auf dem Nasenbein gekreuzten Lederriemen aus, die häufig weich unterfüttert sind.
  • Anatomische Trensenzäume versuchen empfindliche Stellen am Pferdekopf, wie Knochen oder Nervenbahnen auszusparen. Auch sind die Genickstücke häufig besonders geformt, um den Ohren viel Bewegungsspielraum zu geben und nicht im Genick zu drücken. Allerdings müssen diese Art Trensen auch besonders genau an den Pferdekopf angepasst werden.

Für welche Variante du dich entscheidest, hängt von deinem Geschmack, in erster Linie aber vom Verhalten des Pferdes ab. In der Regel laufen alle Pferde mit einem englisch- oder schwedisch-kombiniertem Zaum gut. Ist dein Pferd empfindlich oder hat vielleicht schon Arthrose im Genick, solltest du einen Blick auf die anatomischen Varianten werfen. Geht es stark gegen die Hand, hilft vielleicht ein hannoversches Reithalfter.

Und was ist mit gebisslosen Zäumungen?

Eine gebisslose Zäumung ist zum Beispiel das Sidepull, die Bitless Bridle oder auch das Hackamore. Als Einstieg eignet sich das Sidepull besonders gut. Die Erklärung der verschiedenen gebisslosen Zäumungen findest du übrigens ganz unten auf der Seite „Gebisslos reiten„. Das Reiten mit gebissloser Zäumung solltest du zuerst nur in einer geschlossenen Umgebung versuchen. Also in der Halle oder auf einem eingezäunten Außenplatz. Bitte reite beim ersten Versuch nicht direkt ins Gelände.

Das Reiten mit dieser Art Zaum ist für dich auch immer eine Selbstkontrolle. Reitest du zügelunabhängig mit Gewichts- und Schenkelhilfen? Reagiert dein Pferd überhaupt auf diese Hilfen? Biegt es sich korrekt und läuft reell über den Rücken? Dies alles kannst du mit einer gebisslosen Zäumung kontrollieren.

Das Gebiss ist Teil der Grundausstattung für Pferde

Einfach gebrochene Wassertrensen von Sprenger. Gebisse gehören zur Grundaustattung für Pferde
Die Wassertrense eignet sich für fast alle Pferde

Nicht zu vernachlässigen in der Grundausstattung für Pferde ist die Wahl des korrekten Gebisses. Grundlegendes zum Thema Gebisse haben wir dir schon ausführlich erklärt. Außerdem haben wir eine Anleitung bereitgestellt, wie du das Gebiss richtig ausmisst.

Im Grunde kannst du das „gewöhnliche Reitpferd“ mit einer einfach oder doppelt gebrochenen Wassertrense reiten. Es kann natürlich vorkommen, dass du dir einen Spezialisten ausgesucht hast, der dieses Gebiss so gar nicht mag. Frage den Vorbesitzer oder deinen Reitlehrer, welches Gebiss er dir empfiehlt. Auch der Tierarzt kann einen geübten Blick in das Pferdemaul werfen und dich bei der Wahl unterstützen.

Die Schabracke ist Teil der Grundausstattung für Pferde

Schabracken  gehören zur Grundaustattung für Pferde
Schutz vor Schmutz und Fashionstatement – die Schabracke

Natürlich kann es auch eine Satteldecke sein. Doch eigentlich werden fast ausschließlich Schabracken gekauft. Der Unterschied besteht in der Form. Während die Satteldecke der Form des Sattels folgt und unter dem Sattel kaum zu sehen ist, macht die Schabracke schon etwas mehr her. Außerdem gibt es Schabracken in allen möglichen Farben und Designs. Reitsporthersteller wie Eskadron, PS of Sweden, Equestrian Stockholm oder auch Cavallo designen jedes Jahr neue Kollektionen, die zum neusten Trend im Reitsport passen.

Grund für die Schabracke ist ursprünglich der Schutz des Sattels vor Schmutz und Schweiß. Eine gute Schabracke fängt Schweiß auf und transportiert diesen ab. Heute ist die Schabracke aber auch ein Fashion-Statement, welche mit den farblich passenden Bandagen oder Gamaschen und Fliegenohren kombiniert wird.

Schabracken gibt es in den Größen Dressur / Full, VS, Cob und Pony. Dressur und Pony sind wohl selbsterklärend. Die Größe VS gehört unter den Springsattel oder den Vielseitigkeitssattel. Die Größe COB oder VB ist für Vollblüter oder zierlichere Pferde gedacht.

Hast du vor in die Turnierreiterei einzusteigen, benötigst du zudem eine weiße Schabracke für die Dressur. Im Springsport nimmt man es mit der Farbe nicht ganz so genau. Da darf es auch schon mal etwas kräftiger ausfallen. Ganz klassisch reitet man da aber auch mit einer weißen Schabracke. Diese darf dann auch in beiden Disziplinen mit einer Glitzerborde oder einer farblichen Paspel abgesetzt sein. Vergiss übrigens die Startnummern nicht! Diese gibt es auch für Schabracken, wenn dein Pferd die Startnummer an der Trense nicht so gern hat.

Weidedecken, Regendecken, Abschwitzdecken & Fliegendecken. Brauchst du das alles eigentlich wirklich?

Abschwitzdecken  gehören zur Grundaustattung für Pferde
Abschwitzdecke aus der aktuellen Eskadron Platinum Kollektion

Die Abschwitzdecke gehört in jedem Fall in die Grundausstattung für Pferde. Denn gerade im Winter hilft sie deinem Pferd dabei nach einer Trainingseinheit schneller abzuschwitzen und zu trocknen. Das Material transportiert die Feuchtigkeit vom Fell weg nach außen. Eine Abschwitzdecke ersetzt natürlich trotzdem nicht die Cool-Down-Phase nach jedem Training, welche mindestens 10 Minuten Schritt am langen Zügel bedeutet. Auch an Regentagen und bei Fahrten auf dem Anhänger kann eine Abschwitzdecke nützlich sein. Ist dein Pferd durchnässt, trocknet es damit schneller. Schwitzt dein Pferd bei der Fahrt stark, bleibt es zumindest fast trocken und kommt nicht klitschnass am Zielort an.

Weide- und Regendecken eigenen sich für Pferde, die nicht gut mit kalten oder nassen Tagen zurechtkommen oder geschoren sind. Besonders ältere Pferde, die sich schnell den Rücken verkühlen, sollten im Winter und bei Regen eingedeckt werden. Unnötig sind diese Art Pferdedecken für Pferde, die in einem Offenstall leben. Diese sind in der Regel an die Temperaturen des Jahres gewöhnt und bilden passendes Fell aus.

Leider decken Reiter häufig viel zu früh und viel zu dick ein. Doch wenn dir schon bitterkalt ist, fühlt sich dein Pferd gerade mal wohl. Die allgemeine Wohlfühltemperatur von Pferden liegt nämlich zwischen 5 und 15 °C. Ist dein Pferd nicht geschoren und im besten Alter, brauchst du es also nicht mit einer Winterdecke belästigen, bevor die Temperatur unter 5 °C sinkt. Das ist allerdings auch nur ein Richtwert. Achte auf das Verhalten deines Pferdes. Fühlt es sich sehr kalt an und steht viel in seiner Box ohne sich bewegen zu können, ist es vielleicht doch ganz sinnvoll zur Decke zu greifen. Stecke nach einiger Zeit mal die Hand unter die Decke und fühle die Temperatur. Ist dein Pferd ungewöhnlich warm oder schwitzt sogar, ist die gewählte Decke auf jeden Fall zu dick. Greife dann nach einer dünneren Variante.

Die Fliegendecke kommt gerne im Sommer bis Frühherbst zum Einsatz. Denn auch dein Pferd kann ganz schön genervt sein von lästigen Fliegen, Bremsen, Kribbel- und Stechmücken. Reagiert dein Pferd stark auf Insektenstiche oder ist sogar ein Ekzemer, kommst du um den Kauf einer Fliegendecke nicht herum. Auch stark genervte Pferde profitieren von dieser Art Pferdedecke. Ob dein Pferd genervt ist, zeigt es dir ganz deutlich mit Kopfschlagen, austreten oder wildem Rumgerenne auf seiner Weide.

Gehören Gamaschen & Co auch zur Grundausstattung für Pferde?

Gamaschen
Gamaschen, Bandagen und Hufglocken gehören dazu

Die Beine deines Pferdes sind empfindlich. Das ist von der Natur auch komisch gemacht. Ein großer, schwerer Pferdekörper auf so dünnen Stelzen. Viele Reiter packen die Beine ihres Pferdes daher konstant ein, sei es auf der Wiese mit Gamaschen und Glocken oder beim Training. Doch ist das wirklich nötig?

Im Springsport würde ich direkt sagen: JA! Denn beim Überwinden der diversen Hindernisse kann das Pferd die Beine kreuzen und sich mal schnell irgendwo reintreten. Deshalb solltest du in diesem Bereich auf jeden Fall zu Hartschalengamaschen und Streichkappen greifen, ggf. sogar zu Hufglocken.

In der Dressur ist es nicht zwanghaft nötig einen Beinschutz zu verwenden. Tritt dein Pferd aber sehr weit über, oder kreuzt es sehr weit, ist noch nicht ausbalanciert oder einfach schusselig, kannst du die Beine mit Bandagen oder Dressurgamaschen schützen. Der Vorteil von Bandagen ist, dass sie die Bänder und Sehen unterstützen und diesen Halt geben. Achte aber darauf die Bandagen nicht zu fest zu wickeln. Gamaschen sind hingegen einfacher und schneller anzulegen und häufig aus festerem Material oder mit Lammfell / Faux Fur gefüttert.

Einige Pferde sind auf der Weide etwas wild unterwegs oder ganz einfach ein wenig übermütig. Wenn dein Pferd beschlagen ist, kann es sein, dass es sich beim Toben in die vorderen Hufballen tritt. Und Eisen gegen Fleisch? Du kannst dir denken, wie das ausgeht. Daher tragen diese Pferde häufig Hufglocken. Ist dein Pferd so ein übermutiger Kandidat, kannst du auch über Gamaschen auf der Wiese nachdenken. Allerdings sollten Gamaschen nicht über viele Stunden hinweg getragen werden. Denn auf Dauer stören Gamaschen die Durchblutung und den Lymphfluss im Pferdebein. Folgen sind geschwollene Beine, Druckstellen und Nekrosen. Du erkennst es an weißen Haaren am Bein, die unnatürlich aussehen. An diesen Stellen ist die Haut durch den Druck abgestorben.

Außerdem werden einige Pferde durch das ständige Tragen von Beinschutz unvorsichtig. Sie achten nicht mehr genau darauf, wo sie ihre Hufe hinsetzen und es kommt immer häufiger zu Schrammen. Schrammen lassen sich mit Salben schnell behandeln und einen Beinbruch, oder einen Sehnenschaden verhinderst du mit dem Einsatz von Bandagen, Gamaschen & Co nicht. Lass dein Pferd also einfach mal Pferd sein und nutze diesen Schutz nur im Gelände, im Springsport und wenn es wirklich nötig ist.

Der Beinschutz gehört also unter gewissen Bedingungen zur Grundausstattung für Pferde.

Grundaustattung für Pferde: die Longe, Longiergurt und Hilfszügel zum longieren

Longieren tut in der Regel allen Pferden gut. Manche Reiter nutzen die Longe, um ihr Pferd einfach nur joggen zu lassen, wenn sie keine Zeit oder Lust haben zum Reiten. Dann wird meist am Halfter oder am Kappzaum longiert und das Pferd darf sich frei bewegen wie es möchte. Hier geht es darum, dass dein Pferd sich tatsächlich in allen Gangarten bewegt, im besten Falle vorwärts-abwärts streckt und die Muskulatur lockert. Das bietet sich besonders an, wenn du keine Führanlage zur Verfügung hast und dein Pferd einfach nur für 20 – 30 Minuten kontrolliert bewegen möchtest. Gerade bei Boxenhaltung im Winter ohne stundenlangen Weide- oder Paddockzugang kannst du so knackige Pferde erst mal austoben lassen.

Allerdings lässt sich mit einer gut geplanten Longiereinheit viel mehr erreichen, als das Pferd einfach nur im Kreis zu schleudern.

ACHTUNG! Ich weiß, es gibt einige Ansichten zum Thema longieren. Die einen longieren ausschließlich ausgebunden an der Trense, die anderen longieren frei am Kappzaum und einige befinden sich genau zwischendrin. Wie du schlussendlich longierst, bleibt dir überlassen. Informiere dich aber vorher über die genaue Art und Weise dieser Longierart und hole dir im Zweifel einen erfahrenen Reiter oder Reitlehrer dazu.
Hier schreibe aber ich und ich longiere sowohl frei als auch ausgebunden, denn beides hat für mich Vor- und Nachteile.

Du kannst an der Longe Muskeln trainieren, mit der Doppellonge sogar Seitengänge, Piaffe, Passage und vieles mehr einüben, und deinem Pferd die Möglichkeit geben, sich ohne Gewicht des Reiters vernünftig zu bewegen. Dazu braucht dein Pferd die Möglichkeit an das Gebiss heranzutreten. Deshalb bindest du dein Pferd in diesem Falle auch aus. Die meisten Reiter greifen zu einem Dreiecks- oder Laufferzügel. Welche Vorteile diese Hilfszügel haben, habe ich dir bereits im Artikel Hilfszügel korrekt einsetzen – Arten, Anwendung, Vor- & Nachteile ausführlich erklärt.

Um einen Hilfszügel befestigen zu können, benötigst du entweder deinen Sattel oder einen Longiergurt mit passender Unterlage. Dies kann entweder eine Schabracke oder eine Longiergurtunterlage sein.

Zudem solltest du dir eine Longierpeitsche anschaffen. Die dient nicht nur dazu, dein Pferd anzutreiben, sondern kann auch ganz gezielt eingesetzt werden. So kannst du zum Beispiel (wenn du ordentlich geübt hast) gezielt die Röhrbeine, den Oberschenkel oder die Schulter deines Pferdes berühren. Dies alles dient zur feinen Kommunikation. Berühre ich mein Pferd am Röhrbein, weiß es ganz genau, dass es zum Beispiel die Hinterbeine etwas mehr einsetzen sollte. Denn mein Pferd ist ein Schluff und hebt die Hinterbeine meist nicht besonders gut an, sondern latscht auf der Vorhand rum. Berühre ich ihn an der Schulter, dann weicht er nach außen. Berühre ich ihn am Oberschenkel, ist er mir einfach zu tranig. Hat dein Pferd gelernt sich bei einer Berührung auf der Kruppe mehr zu setzen, kannst du das auch gut beim Longieren einsetzen.

Eine Longe samt Zubehör gehört für mich also auf jeden Fall zur Grundausstattung für Pferde.

Grundausstattung für Pferde – Checkliste

Du hast es geschafft diesen laaaangen Artikel zu lesen. Oder bist einfach direkt hierher gesprungen 😉
Auf jeden Fall bekommst du hier die praktische Checkliste zum Download. Die kannst du ausdrucken und einfach abhaken, was schon vorhanden ist. So vergisst du nichts und der Einzug deines neuen vierbeinigen Partners kann entspannt kommen.

Wie immer gilt auch hier. Dieser Text ist aus meiner Sicht mit meinen Erfahrungen geschrieben. Solltest du etwas vermissen oder grobe Fehler entdecken, freue ich mich über einen Hinweis. Findest du den Artikel gut, dann freue ich mich noch mehr über einen Kommentar 😉

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